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Ein Tabuthema wurde von der Theatergruppe „gripsnchips“ aufgenommen und in eine Aufführung für Kinder von 6 bis 11 Jahren verpackt. Erklärungen und Einblick zum Stück findet man in dem anschließenden Interview:

Warum habt ihr dieses Thema gewählt?

Wir beschäftigen uns mit Wissensthemen und packen diese kindgerecht in unterhaltsame, informative Stücke. Wir haben ein Thema ausgesucht, über das wir wenig wissen und sprechen. Das hat uns interessiert. Wir haben recherchiert und mit vielen Kindern und Erwachsenen gesprochen. Wir sind ja alle keine Tod-Expert*innen, weil wir leben. Was danach kommt, weiß niemand. Alle haben Erfahrungen mit Tod, Trauer und damit zusammenhängenden Gefühlen.

 

Wie seid ihr dieses Thema angegangen?

Es war schwer für uns, über Tod und Trauer zu sprechen. Also haben wir einfach begonnen. Wir haben einander aus unseren Erfahrungen erzählt. Das war aufschlussreich und berührend. Wir haben bei einem Trauer-Workshop der Kindertrauerbegleiterin Elke Kohl mitgemacht. Es gab Gesprächsrunden mit Kindern und Erwachsenen. Trauerredner Carl Achleitner – dessen Buch uns sehr gefallen hat – haben wir interviewt. Mit den aufgezeichneten und transkribierten Gesprächen haben wir weitergearbeitet. Die Kinder haben für uns gezeichnet und gebastelt. Das hat unser Bühnenbild inspiriert.

Was wollt ihr mit dem Stück erreichen?

Wir ermöglichen, über Tod und Trauer zu sprechen. Dafür schaffen wir einen Raum. Auch wenn meist im Alltag nicht darüber gesprochen wird, es schwer ist, Gefühle kommen und manche weinen. Das ist ok. Lachen übrigens auch. Es ist möglich, mit Gefühlen der Trauer, so verschieden, unerwartet und überraschend sie sein mögen, umzugehen. Wir ermutigen, Gefühle zuzulassen und mitzuteilen, wenn die Menschen das möchten.

 

Was ist, wenn man im Stück weinen muss?

Das ist ok. Es gibt Taschentücher. Wir wollen trotzdem über Tod und Trauer sprechen. Wir sind ehrlich – und auch hier, um traurig zu sein. Wir möchten, dass sich Erwachsene und Kinder nach der Vorstellung weiter austauschen. Das Teilen persönlicher Erfahrungen und Ängste hilft. Die Menschen spüren, dass sie mit ihren Gefühlen und Fragen nicht allein sind. Endlichkeit betrifft alle. Und alle sind mit ihren Gefühlen, Assoziationen, Erinnerungen und Geschichten willkommen. Das Stück ist eine Aufforderung, Gefühle anzunehmen.

 

Was ist im Stück zu erwarten?

Es gibt viel Musik, Bewegung, buntes Material, persönliche Geschichten und zahlreiche Publikums-Interaktionen. Alle sind eingeladen zu erzählen oder mitzusingen. Man darf aber auch nur zuhören, zuschauen und sich berühren lassen. Auch die Kinder, die wir interviewt haben, kommen zu Wort.

 

Gibt es einen Unterschied, wie Kinder und Erwachsene reagieren?

Kinder reagieren unmittelbarer, lieben lustige Szenen und nehmen Gelegenheiten wahr, eine Erinnerung zu teilen oder ein Bild zu bauen. Sie sind neugierig auf Fakten und wissbegierig. Wir haben Kinder befragt – viele haben Fragen zurückgefragt. Erwachsene – wir nehmen uns selbst nicht aus – haben oft mehr Berührungsängste mit dem Thema. Wir sprechen sie ebenso an. Sie entscheiden, welches Stück ihr Kind sieht. Viele Erwachsene empfinden Schwarz ist eine Art von Bunt fast als erleichternd. Sie bestätigen uns, dass es wichtig war, Tod und Trauer in einem Stück aufzugreifen.

 

Wie ist es mit unmittelbarer Betroffenheit, wenn jemand/ein Kind oder Erwachsener unmittelbar mit dem Tod eines nahen Angehörigen oder Freundes betroffen ist?

Darauf gibt es keine allgemeine Antwort. Jede Person muss selbst abschätzen, ob ein Besuch der Vorstellung in einem Moment der unmittelbaren Betroffenheit sinnvoll ist. Das Stück soll nicht Wunden aufreißen. Alles hat seine Zeit. Wer selbst in einer heftigen Trauerphase ist, braucht vielleicht was anderes, Einzelgespräche, Ablenkung, Menschen, die Zuhören, Trost, Zeit, Stille oder das Gegenteil von all dem. Wir laden vor der Vorstellung ein, das selbst einzuschätzen.

 

Wollt ihr sonst noch etwas sagen?

Wir haben Kinder gefragt, wie ein Stück zu Tod und Trauer sein muss. Und fast alle haben gesagt: lustig, aber nicht zu lustig. Ein bisschen traurig müsse es sein, weil es um den Tod geht, sonst passe das nicht zusammen. Cool müsse es sein. Und ein Fest solle es geben, weil wir jetzt leben. Und das müsse gefeiert werden. Das alles passiert in unserem Stück.

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